BSV PRÄSIDIUM

23. November 2008

Der Sitz des Vereins muss in der Satzung bezeichnet werden (§ 57 I BGB). Besteht die Vereinsverwaltung an einem anderen Ort, so braucht dieser so genannte Verwaltungssitz in der Satzung nicht angegeben zu werden. Fallen der Sitz eines Vereins und sein Verwaltungssitz örtlich auseinander, so ist für die Rechtsbeziehungen des Vereins zu Dritten nur der Sitz maßgebend (RG, JW 1918, 305); daher bezeichnet man ihn zur Unterscheidung vom Verwaltungssitz herkömmlich als Rechtssitz. Der Verwaltungssitz hat nur Bedeutung für das interne Vereinsleben (BayObLGZ 30, 102 [104]).

Zitiert nach: Sauter/Schweyer/Waldner, Der eingetragene Verein, 18. Auflage, Randnummer 65

 

Ausschlaggebend für diese nach einer langen - aber nicht kontrovers geführten - Diskussion im Präsidium getroffene Entscheidung waren insbesondere folgende Gründe:

  • Ein Umzug aus den bisherigen Geschäftsräumen in Wuppertal ist unumgänglich (Stichworte: Folgen der Schimmelverseuchung, ggf. geplanter Abriss des gesamten Gebäudes) und war schon mehrfach Gegenstand von Erörterungen und entsprechenden Forderungen in den BSVNRW-Gremien.
  • Angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und damit verbundener Beitragsrückgänge, der gänzlichen Abmeldung von Vereinen aus dem BSVNRW bzw. von Mannschaften aus dem Spielbetrieb und der finanziellen Probleme (bis hin zu Insolvenzen) zahlreicher Vereine bestand im Präsidium Einmütigkeit darüber, dass sich der Verband kurz-, mittel- und langfristig neu aufstellen muss, um sowohl für die Mitglieder wie auch potentielle Sponsoren und Förderer attraktiver zu werden.

Genauso einstimmig war das Präsidium der Auffassung, dass die (neue) Geschäftsstelle des BSVNRW an einen bereits bestehenden Landesleistungsstützpunkt angebunden werden soll und dass hierfür Paderborn mit dem Ahorn-Sportpark und der dort vorhandenen Infrastruktur die mit Abstand besten Bedingungen in NRW bietet:

  • Verfügbarkeit eines optimalen Arbeitsumfeldes für zwei Mitarbeiter in den Räumlichkeiten des zwischenzeitlich erweiterten Ahorn-Sportkomplexes.
  • Deutliche Senkung der Fixkosten durch ein preiswertes Mietangebot (weniger als 100 Euro pro Monat inkl. Telefon- und Internet-Nutzung) in Verbindung mit Möglichkeit der Mitbenutzung aller vorhandenen Ressourcen des gesamten Ahorn-Sportparks (z.B. Besprechungs- und Konferenzräume, Sporteinrichtungen usw.).
  • Institutionelle und medienwirksame Präsenz und Ansprechbarkeit des Verbandes an einem Landesleistungsstützpunkt, der vom Land NRW erst kürzlich mit einer Förderung in Millionenhöhe (Schaffung der ersten anerkannten indoor-facility) enorm erweitert und aufgewertet worden ist.
  • Vorhandensein eines repräsentativen und effizienten Umfeldes für Besprechungs- und Prüfungstermine mit diversen Institutionen (Land NRW, LSB NRW, Sportstiftung NRW usw.) sowie für die immer mehr an Bedeutung gewinnenden Gespräche mit Medien, Sponsoren und potentiellen Werbepartnern.
  • Gewährleistung eines ständigen unmittelbaren und persönlichen Kontakts zu den Mitarbeitern der Geschäftsstelle durch die vor Ort ansässigen Präsidiumsmitglieder und die ebenfalls in Paderborn ansässige Buchhaltung, wodurch Entscheidungen wesentlich effizienter vorbereitet und schneller umgesetzt werden können.
  • Einbindung der Mitarbeiter in ein vorhandenes soziales Umfeld mit der Möglichkeit zum ständigen Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen im Ahorn-Sportpark ansässigen (interdisziplinären) Vereinen und Einrichtungen.
  • Vor-Ort-Betreuung des geplanten Ausbildungszentrums für Trainer, Scorer und Umpire, das mit seiner hervorragenden Ausstattung nicht nur für den BSVNRW, sondern auch für den DBV und die Bundesländer in der Mitte bzw. dem Norden der Republik neue Akzente in der Entwicklung des Baseballsports setzen wird.

Mit der Entscheidung des Präsidiums war eine aus betriebsbedingten Gründen (Wechsel des Dienstortes) erfolgende Änderungskündigung des Arbeitsverhältnisses mit unserer langjährigen Geschäftsstellenleiterin, Frau Jessica Block, unabdingbar. Das Präsidium hat Frau Block frühzeitig über den Beschluss zur Verlegung der Geschäftsstelle unterrichtet und ihr dann mit Schreiben vom 14.10.2008 (Änderungskündigung) die Fortsetzung ihres Arbeitsverhältnisses zu unveränderten Bedingungen am neuen Dienstort Paderborn angeboten. Frau Block hat dieses Angebot am 7.11.2008 (Ablauf der dreiwöchigen Erklärungsfrist) abgelehnt und zwischenzeitlich eine Kündigungsschutzklage erhoben. Wir haben diese ihre ganz persönliche Entscheidung akzeptiert, aber vorher nicht durch irgendwelche - u.a. im Forum des BSVNRW geforderte - Stellungnahmen in dieses schwebende Verfahren eingreifen wollen.

Das Präsidium des BSVNRW bedauert die persönlichen Konsequenzen für Frau Block, die die Geschäftstelle lange Jahre hinweg geleitet hat. Auf der anderer Seite trägt das Präsidium allerdings auch die Verantwortung für eine sich an den genannten wie auch zukünftigen Herausforderungen orientierenden Ausrichtung des Verbandes, einem Ziel, das aus den dargestellten Gründen mit einer Verlegung der Geschäftsstelle nach Paderborn optimal erreicht werden kann und wird.

Wir können Ihnen versichern, dass ein voll funktionsfähiges und engagiertes Präsidium zusammen mit den gewählten Beauftragten und den übrigen - angestellten wie freiberuflich tätigen - Mitarbeitern jederzeit in der Lage ist, die Geschäfte des BSVNRW in gewohnter Manier und Qualität weiterzuführen. Für entsprechend kurzfristigen und kompetenten Personalersatz in der Geschäftsstelle werden wir Sorge tragen.

Wir bitten alle Mitgliedsvereine, diese Präsidiumsentscheidung, die die Entwicklung unserer Sportarten Baseball und Softball zukünftig und langfristig sichern wird, unabhängig von persönlich bedingten Motiven mit zu tragen. Gleichzeitig freuen wir uns über jede (personelle und materielle) Hilfe bei der Durchführung des Umzugs der Geschäftsstelle und um (weitere) Zusagen für die Einrichtung dezentraler Ausgabepunkte für das Breitensport-Material des BSVNRW.

 

Mit sportlichen Grüßen

 

 

 

Christopher Goulet, Präsident

im Namen der übrigen Präsidiumsmitglieder

Helmut Ullrich, Oliver D. Reinehr, Jens Schupak und Udo Happ